Freitag, 4. Januar 2008

Mann ist Mann – auch ohne Kind

Solange dieses Meinungsklima bleibt und die Erschwernisse der Kinderaufzucht – die wir selbst geschaffen haben – bleiben, wird es in Zukunft weiter viele Männer geben, die den Entschluss zum Kind nicht fassen wollen oder können.
Frauen müssen die Legitimität eines nicht vorhandenen Kinderwunsches mühsam hinterfragen, auch vor sich selbst. Männer nicht. Mann ist Mann auch ohne Kind. Ist das alles biologisch festgeschrieben? Teilweise sicherlich. Aber die Impulse der sozialen Umwelt wirken seit grauer Vorzeit auf die biologischen Grundgerüste und verstärken oder schwächen die Verhaltensneigung: In der Steinzeit wurde ein männlicher Brutpflegeinstinkt nicht gebraucht, im Patriarchat genauso wenig. Erst jetzt, in der Demokratie des 21.Jahrhunderts fordert die Gesellschaft Brutpflegeverhalten plötzlich auch vom Manne.

Raum ohne Volk
Niemand weiß, was eine „natürliche“ Bevölkerungszahl für Deutschland ist. Zur Goethezeit, um 1800 - eine Periode geistiger Blüte – hatte Deutschland (in heutigen Grenzen) 18 Mio Einwohner, um 1900 waren es 43 Mio. (Colin McEvedy and Richard Jones „Atlas of World Population History, London, 1978, S.68) 11)) 1926 kam der Spruch vom „Volk ohne Raum“ auf und wurde von den Nazis in Politik umgemünzt. Heute, zwei Weltkriege weiter, leben in Deutschland 82 Mio Menschen und die Menschenarmut der östlichen und nördlichen Länder macht uns Sorge: Raum ohne Volk? Dies soll zeigen, dass das „zu große“ oder „zu kleine“ einer Bevölkerungsmenge fast immer eine Sache des jeweiligen Wissenstandes und der veröffentlichten Meinung ist.
Mein Anliegen ist nicht die Bevölkerungsdichte in Europa, auch wenn dies der Ausgangspunkt dieser Betrachtung war, sondern die Fähigkeit zur Anpassung. Anpassung oder Wandlung ist ein kreativer Vorgang, der auch verweigert werden kann. Wir erwarten ständig von fremden Leuten, dass sie sich anpassen. Wir müssen uns als Lebewesen immer an neue Umwelten anpassen, als Menschen gerade an solche, die wir selber geschaffen haben, erst das Patriarchat, dann die Demokratie. Solange Männer - ob nun aus Romantik oder anderen Motiven – keine Kinder wollen, werden Frauen selten ein Kind riskieren.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Selten so einen Mist gelesen ! Ich bin ein Mann und wünsche mir seit 16 Jahren nichts sehnlicher als Kinder ! Inzwischen bin ich 34 Jahre alt geworden ohne eine Frau getroffen zu haben die sich auch Kinder wünscht. Ich bin weder häßlich noch dumm und leite eine eigene Firma - so das das auch keine Gründe sein könnten weshalb ich nie Vater wurde !

Von wegen Mann bleibt Mann ! Ein wahrer Mann ist nur ein Mann mit Familie - mit einer Frau die ihn liebt und selbstverständlich Kindern !
Leider wollen die deutschen Frauen immer erst sogenannte Karrieren im Angestellten-Verhältnis erschaffen um dann mit 30 oder älter mal an Kinder zu denken ! Mal ehrlich: Welcher Mann will dann noch wirklich Kinder ? Bisschen spät oder ?

Kriege echt nen Hals wenn ich so einen Mist wie hier lese ! Mann bleibt Mann - auch ohne Kind ! Man(n) ist ein Versager ohne Familie und Kind(ern) !

Ich habe mir eine Freundin in Brasilien gesucht die sich auch Kinder und Familie wünscht und hoffe das der Wunsch endlich dieses Jahr in Erfüllung geht, nachdem ich jahrelang immer wieder auf deutsche, karrieregeile, Frauen hereingefallen war !

Kenne auch keinen Mann der keine Kinder will - nur deren Frauen kotzen sich nicht aus !

Mann bleibt Mann hat gesagt…

So einen empörten Aufschrei habe ich mir schon lange gewünscht! Ich bin nämlich mit der Aussage des anonymen Briefschreibers „Mann ist ein Versagen ohne Familie und Kinder!“ durchaus einverstanden. Aber das ist meine persönliche Meinung und nicht der Meinungstrend bei den 30-50Jährigen. Viele junge Männer (und Frauen) sehen das anders:“ Kinder? Ja, vielleicht, aber später.“ Der Wunsch nach einem Kind hört beim Mann nicht mit 30 Jahren auf, bei Frauen auch nicht.
Offenbar finden die „Richtigen“ nie zusammen: Ich kenne viele Frauen, deren Partner kein Kind will und der Briefschreiber trifft lauter Frauen, die ihrerseits die Karriere vorziehen.
Mit Zorn ist da nichts zu machen Man muß den Zeitgeist umstimmen, denn Menschen folgen immer der Mode. Es gibt Anzeichen dafür, dass Familie wieder etwas mehr in Mode kommt.

Marie-Luise Schwarz-Schilling